Gesättigte Fettsäuren (Butter, Eier, Fleisch etc.)

Gesättigte Fettsäuren sind vor allem als Milchfett (Butter, Käse, Quark, Sahne, Milch etc.) oder als tierisches Fett (Fleisch, Wurst, Eier etc.) verbreitet. Aber auch Kokosfett und Palmöl enthalten einen hohen Anteil gesättigte Fettsäuren. Sie haben in der Vergangenheit einen schlechten Ruf gehabt und standen im Verdacht, Kerz- Kreislauferkrankungen (CHD/Coronary Heart Disease) zu fördern. Auch heute noch findet man immer noch die Empfehlung, gesättigte Fettsäuren zu meiden. Viele Ärzte und selbst die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) warnt „Zu viele gesättigte Fettsäuren erhöhen das Risiko für Fettstoffwechselstörungen, mit der möglichen Folge von Herz-Kreislauf-Krankheiten. Bevorzugen Sie pflanzliche Öle und Fette […]“ (Quelle). Dieser Ratschlag ist jedoch überholt! Neuere Studien zeigen, dass der Konsum von gesättigten Fettsäuren das Risiko für Herzerkrankungen nicht erhöht.

Update 4.4.2018: Inzwischen (9/2017) hat auch die DGE ihre 10 Regeln aktualisiert und warnt nicht mehr vor gesättigten Fettsäuren. Auch der Hinweis, Eier nur in Maßen zu genießen, wurde entfernt.

Eine Meta-Studie (Intake of saturated and trans unsaturated fatty acids and risk of all cause mortality, cardiovascular disease, and type 2 diabetes: systematic review and meta-analysis of observational studies. 2015) kam zu den Ergebnis, dass kein Zusammenhang zwischen gesättigten Fettsäuren und der allgemeinen Sterblichkeit, dem CHD-Risiko insgesamt, dem Schlaganfallrisiko und dem Type-2-Diabetes-Risiko besteht. Transfettsäuren waren jedoch mit höherer Sterblichkeit und stark erhöhtem CHD-Risiko und CHD-Sterblichkeit assoziiert.

Eine Neubewertung (Re-evaluation of the traditional diet-heart hypothesis: analysis of recovered data from Minnesota Coronary Experiment (1968-73). 2016) der Daten des sogenannten „Minnesota Coronary Experiments (168-1973)“ entlastet gesättigte Fettsäuren ebenfalls. In dem Experiment wurden bei der Interventionsgruppe gesättigte Fettsäuren durch pflanzliche Linolsäure (Maiskeimöl und Margarine) ersetzt. Im Ergebnis reduzierte die Umstellung auf pflanzliche Fette zwar den Cholesterinspiegel, erhöhte jedoch die Sterblichkeit um 22%.

Die Propagierung von Planzenfetten anstatt Butter muss aus heutiger Sicht als eine der größten Desinformationskampagnen der Ernährungslehre beurteilt werden. Die in der Herstellung billigere Margarine wurde jahrzentelang als gesünder als Butter dargestellt. Man darf vermuten, dass wirtschaftliche Gründe dabei eine entscheidende Rolle gespielt haben.

Fazit

Es gibt aus gesundheitlicher Sicht keinen Grund, auf Butter, Eier und andere gesättigte Fettsäuren zu verzichten bzw. sie durch pflanzliche Fette zu ersetzen. Kokosöl ist sogar besonders gesund. Schädlich sind nur die Transfettsäuren. Sie stecken in gehärteten, häufig „versteckten“ Fetten oder enstehen beim Erhitzen von pflanzlichen Fetten.

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